„Es war einmal…“ – mit diesen drei Worten werden sofort Erinnerungen wach. Den meisten wurde wohl in der Kindheit vor dem zu Bett gehen ein Märchen vorgelesen. Andere lasen selbst oder sahen sie im Fernsehen. Das Team der avendi-Einrichtung WILHELMSHÖHE in Wiesloch möchte die Bewohnerinnen und Bewohner durch Vorlesen von Märchen immer wieder mit auf eine Reise in die Vergangenheit nehmen, um die eine oder andere Erinnerung wachzurufen. Wie dies gelingen kann, wurde von den Dozenten vom „MÄRCHENLAND-Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung“ ausführlich geschult.
Wer benötigt fürs Vorlesen von Märchen eine Schulung? Das mag sich der eine oder andere jetzt fragen. Doch die Fortbildung zeigte: Man kann viel mehr aus einem Märchen herausholen als man eigentlich vermutet. Man kann mit der Lautstärke spielen, was Spannung erzeugt. Man kann unterschiedliche Requisiten oder Bilder nutzen, Filme oder Tonträger. Gerade bei Menschen mit Demenz ist das Erinnerungsvermögen leicht bis stark eingeschränkt, aber das Langzeitgedächtnis ist oft noch erhalten. Ziel der Märchenstunden ist es, Erinnerungen zu wecken, wenn auch nur für kurze Zeit. Sie erzeugen ein bekanntes Gefühl der Geborgenheit und das tut jedem gut. Das ist in der Märchenstunde deutlich zu spüren.